Mückenalarm!!!

Oh nein! Es ist wieder soweit!

Dienstagabend hockte plötzlich die erste große und noch ziemlich leere Mücke auf meinem Arm, während ich noch seelenruhig vor meinem Rechner saß und mich innerlich schon auf einen herrlichen Schlaf vorbereitete.

Da ich ja so gerne Fotos in meinen Blog einfüge und ich eben jene Mücke nicht vor die Linse bekam, hier eine ziemlich realistische und detailgetreue Zeichnung des stechenden Insekts:

Diese Mistviecher!
Ich töte wirklich ungern Lebewesen. Ich wohne umringt von Wasser, Feld und Bauernhof-Tieren. Hier ist insektentechnisch echt ne Menge los, da unser Haus noch dazu ziemlich alt sowie ziemlich schlecht isoliert ist und für alle kleinen und größeren Krabbelviecher Tür und Tor offen lässt.
Trotzdem trage ich immer voller Liebe jegliches Getier unter einem Glas oder sonst wie aus unserer Bude raus.

Aber Mücken???
No way!!!

Keine Ahnung, was sich die Evolution dabei gedacht hat. Ich meine … wenn der Kinderwunsch so groß ist, würden viele Frauen vermutlich auch so einiges tun, um ihre blöden Eier zu befruchten … aber warum müssen diese verfluchten Weibchen es auf eine für uns so schmerzhafte Art und Weise tun? Die Männchen sind cool, die trinken nur Pflanzensäfte! 😀
Welchen biologischen Sinn haben diese Viecher eigentlich?
In erster Linie sitzen sie vermutlich, mächtig laut lachend, in ihrer kleinen aber feinen ökologischen Niesche und freuen sich darüber, dass sie allen anderen Lebewesen einfach nur tierisch auf den Sack gehen.
Vielleicht sind sie ja nützlich, weil sie als Vogelfutter dienen. Mag sein, dass sie innerhalb unseres Ökosystems solch einen Zweck erfüllen.

Aber ich sage euch eins: Sollte es so sein, wie ich vermute, und sie dienen wirklich nur als Vogelfutter, dann laufe ich höchstpersönlich los und füttere jeden kleinen UND großen Vogel einzeln per Hand. Und zwar mit irgendeinem anderen Insekt, welches nicht so unfassbar nervtötend ist!

Das Schlimmste an dieser ganzen Mücken-Sache sind in meine Augen nicht mal die Stiche. Klar, schön sind sie nicht und angenehm ist bei Weitem auch was anderes.
Ich finde aber die Nächte in den eigenen, bereits beschriebenen, vier Wänden deutlich schlimmer.

Weiß man um eine Mücke im eigenen Schlafzimmer, geht man schon mit dem blöden Gefühl ins Bett, dass sich das Vieh irgendwo versteckt, um später gnadenlos zuzuschlagen.
Wo? Keine Ahnung!
Schließlich verstecken sie sich ziemlich gekonnt! Und zwar so lange, bis man das Licht aus macht. KAUM ist es aus, geht es los mit diesem verfluchten „bsssst bssssst“ in den Ohren.
Das geht die ganze Nacht so! Man versucht es mit „einfach drüber hinweg schlafen“, man versucht es mit „unter der Bettdecke schlafen“, was echt unangenehm ist. Ich verstehe nicht, wie manche Menschen tatsächlich schlafen können, während sie unter ihrer Decke eigentlich nur noch verbrauchte Luft atmen. Glückwunsch an alle, die das können. Ich kann es nicht!
Ergo geht es irgendwann damit weiter, dass ich mich dazu entschließe das Licht an zu machen. Das geschieht nicht langsam, nein! Ich befinde mich nämlich zu diesem Zeitpunkt schon in einem emotional so hochgradig erregten Zustand, welcher zusätzlich durch akuten Schlafentzug gekennzeichnet ist, dass ich das Licht in einer Geschwindigkeit und einer Wut anmache, die mich dann zunächst mal wie ein geblendetes Reh auf der Autobahn senkrecht im Bett sitzen lässt, bis ich überhaupt mal IRGENDWAS sehen kann.
Zusätzlich sind die Klüsen natürlich einfach nur schweinemüde und nicht in der Lage, sich so weit sie öffnen, wie es meine Anatomie eigentlich zulässt.
Dann geht es los mit der Jagd. Diese dauert gut und gerne 20 Minuten bis 2 Stunden (+/-).
Denn: Ich treffe diese Biester einfach nie beim ersten Versuch! Und dann verfolgt man sie mit den müdesten Augen der ganzen Welt. Wenn man sie gesichtet hat, hechtet man mit seiner Zeitung oder Kalender oder einfach nur mit den eigenen Händen los und versucht sie einfach nur schnell und treffsicher zu plätten. Natürlich trifft man sie nicht und dann gnade uns Gott, wenn sie vor einen dunklen Hintergrund fliegen … WEG SIND SIE!!!
Du denkst kurz darüber nach, dass Du gerade eher wie so ein kleines batteriebetriebenes Äffchen mit Becken ausgesehen hast, als Du total bescheuert deine Handinnenflächen aneinandergeklatscht hast, um das Vieh mit bloßer Hand zu erwischen … dann geht es weiter mit der peinlichen und nervenaufreibenden Jagd.

Dann steht man da, wie so ein Vollidiot, in seinem eigenen Schlafzimmer und scannt die Wände ab. Das geht dann eben eine ganze Weile so, bis man sie endlich erschlagen konnte. TRIUMPH!!!

Endlich wieder hinlegen!!! Was ist das für ein schönes Gefühl!!!

Bis man das Licht ausmacht und die nächste Mücke einem um die Ohren fliegt. Denn das ist das abgekarterte Spiel dieser Insektengattung: Sie kommen nicht alle auf ein mal. Nein, sie sprechen sich ab!!! Erst wenn eine Kollegin tot ist, macht sich die Nächste aus ihrem Versteck auf in Richtung menschlicher Haut, in der Hoffnung, es der Vorgängerin nicht gleichzutun und unzerklatscht ein kleines Schlückchen Blut zu erhaschen.

Vielen Dank für diese Quälerei, ihr fiesen kleinen Evolutionsfehler!!!