Schmeckt nach Kindheit!

Ist euch schon mal aufgefallen, dass Kinder heutzutage immer weniger
wichtige und interessante Dinge kennen?

Ich meine, dass sie nie den Zusammenhang zwischen einer Kassette und einem Bleistift verstehen werden, dass ist aufgrund der stetig fortschreitenden Technologien ja nu klar. Dementsprechend ist es auch kein Drama, wenn sie keinen Pixel-Augenkrebs mehr bekommen müssen, weil die Grafik von Computer- und Konsolenspielen mittlerweile einfach grandios gut ist.
Das Fehlen an guten Zeichentrickserien … ok … das finde ich schon weitaus dramatischer, aber nichtsdestotrotz gibt es andere kinderfreundliche Serien und das ist auch nichts, worunter die Bildung jetzt unbedingt leiden muss. Also … rein von der Sache her jetzt. 😀

Trotzdem ist es schade, dass sie solch tolle Sachen wie:
Die Schnorchels, Doctor Snuggles, Die Ewoks, Die Raccoons, Graf Duckula, Die Gummibärenbande …
… und viele weitere unsagbare Super-Serien einfach nicht mehr kennen.
Außer wir geben alles, sie irgendwie zu konservieren und später den Zöglingen zu zeigen. Was ich ECHT empfehlen würde. Also, ich für meinen Teil habe die Disney-Filme tatsächlich nicht primär deshalb hier stehen, weil ich sie mir immer noch ach so gerne anschaue. Nein, ich möchte Kindheit besitzen!! ^^

Was viele Kinder (und Jugendliche) heutzutage aber auch nicht mehr kennen, und das finde ich dann durchaus trauriger, sind gewisse Dinge in der Natur. Wie auch, wenn man so wunderbar vor dem Fernseher oder der Konsole oder sonstwo sitzen kann und mit seinem kindlichen Hintern kaum noch vor die Tür kommt.

Ich komme darauf, weil ich gestern eine kleine Rückführung in meine eigene Kindheit hatte, als ich – nach vielen, viiiielen Jahren – mal wieder den Schrebergarten einer Familienfreundin besuchte, in welchem ich als kleines Dötzchen viele schöne Tage verbrachte.

Ich sage das Wort noch mal: SCHRE…BER…GARTEN!!! (Sry, aber das Wort hat schon irgendwie einen gewissen … nennen wir es „altertümlichen Charme“ :D)
Je nachdem woher ihr kommt ggf. auch Klein- oder Familiengarten. Gibt es da noch andere Begriffe für? Ich weiß es nicht. Egal!

Es gibt Wiesen und Bäume und eine Gartenlaube und Gartengeräte und Gemütlichkeit.
Es gibt Blumen und Kräuter und Kartoffeln.
Erdbeeren, Kohlrabi, Kürbisse und Chili.
Und es gibt Radieschen. Scharfe … Radieschen!! Puh!!! 😀

Warum ich jetzt behaupte, dass viele Kinder so einiges
nicht mehr kennen, was der geneigte Gärtner so in seinem
geliebten Garten anpflanzt?

Nun: Erstens gab es tatsächlich vor einiger Zeit mal einen Bericht oder Artikel oder was auch immer darüber, dass grundlegendes Wissen über die Natur und all die in ihr befindlichen Dinge oftmals gar nicht mehr so super vermittelt werden, was daran gemessen wurde, dass Kinder die einfachsten Kräuter etc. nicht kannten. Mag unter anderem auch daran liegen, dass Eltern sich leider an vielen Stellen auch nicht sonderlich um die Bildung ihrer Sprösslinge scheren und sie eben gerne einfach zu Hause hocken lassen, statt mal rauszuschicken.
Zweitens bekommt man das ja tatsächlich auch selbst des Öfteren mit. Ich glaube wirklich, dass Kinder sich heute einfach deutlich weniger mit dem beschäftigen, was sie umgibt. Müssen nicht unbedingt nur Schrebergarten-Themen sein, aber zu wissen, was Petersilie und was Schnittlauch ist … also, das kann man auch auf andere Art und Weise lernen und in meiner Welt ist es seltsam, das nicht zu wissen. Vielleicht liegt das aber auch nur daran, dass es für mich einfach normal ist, bestimmte Dinge zu kennen und ich mich einfach nur zu schlecht in die Lage heutiger Kinder hineinversetzen kann.
Würde ich im Endeffekt aber doch eher abstreiten, weil man seinen Knirpsen einfach nur ein wenig die Welt erklären muss. Dann schnappen sie vieles schon ganz von alleine auf. Wenn Eltern ihre Zähne natürlich nicht auseinanderkriegen, nichts erklären und immer nur „ja“, „nein“ und „lass das“ sagen … dann ist diese ganze Unwissenheits-Bredouille auch echt kein Wunder.

Ich weiß vor allem eines: Die Radieschen waren zwar lecker und die Erdbeeren erst recht. So lecker sogar, dass sie zu schnell weg waren, um sie zu fotografieren. 😀
Aber nur Schnittlauch und Petersilie aus dem Schrebergarten schmecken nach Kindheit!!! Warum tun sie das? Weil ich eben eine schöne Kindheit hatte, mit Freunden noch draußen gespielt habe und dabei so einiges über das gelernt habe, was da im Garten wächst und was ich da esse!
Das sollten wirklich wieder viel mehr Menschen tun. Den Kindern die Möglichkeit geben, Dinge mal alleine zu erfahren. In vielerlei Hinsicht.

Und auch 20 Jahre später habe ich noch immer etwas dazugelernt.
Denn: Die Gattung der Physalis habe ich, so als ganzes Gewächs, bis gestern auch noch nie gesehen! 🙂