Die Tankstelle.

Und wieder mal ein Beispiel für: Menschen, die nicht gelernt haben auch mal auf Andere zu achten, während sie so fröhlich durch ihr Leben spazieren.

Da fuhr ich gestern – aufgrund des „niedrigen“ SUPER-Preises von 1,48€ ziemlich glücklich und voller Zuversicht – in Richtung Tankstelle. Überraschenderweise war es gar nicht so voll, wie zu erwarten gewesen wäre. Perfekt! Ich stellte mich also hinter ein Auto, dessen Besitzer schon zum Bezahlen in der Tankstelle zu sein schien.
Da stellt man sich dann natürlich ziemlich direkt dahinter, was mir jemand gleich tat und sich ebenfalls sehr nah hinter mich stellte …

… Nun kam ich logischerweise weder vor noch zurück.

Dann kam der werte Herr aus der Tankstelle, ging aber natürlich NICHT ohne Umwege in Richtung seines Autos und fuhr weg.
NEIN! Der kannte nämlich die Herrschaften, die mich da zwischen sich und dem Auto des Ersten eingekesselt hatten und fingen erst mal schön an zu schnacken.

HALLO?!?!?!

Ich, ein anderer und ziemlich fremder Mensch, stehe doch gerade da, kann weder vor noch zurück fahren, weil ich de facto einfach mal komplett eingekeilt bin und warte darauf, dass der seine Scheißkarre wegfährt, damit ich an die verfluchte Zapfsäule fahren kann. Da könnte man theoretisch erwarten, dass jemand so viel Hirn und Rücksichtnahme aufweist, dass er seinen Schrottkübel ERST wegfährt, an den Rand stellt (Tankstellen weisen ja zumeist nicht nur eine Fläche von 1m² auf) und DANN anfängt sich mit Gott und der Welt zu unterhalten.
Aber wieso auch? Es gibt einfach – ich wiederhole mich, aber ich tu es gern – viel zu viele egoistische Menschen auf dieser Welt, deren Erziehung offenbar nicht beinhaltete, auch nur einen Hauch auf ihre Mitmenschen zu achten, bzw. wenn sie es denn dann tatsächlich mal tun, ihre Gedankenkette auch mal logisch weiterzuführen.

Gefühlt habe ich mir das ein paar Minuten angeguckt und dann zunächst abgecheckt, ob ich nicht doch ausscheren, drehen und an die freie Zapfsäule neben mir fahren kann. Fehlanzeige. Und da ich bei sowas ziemlich ungeduldig bin, betrug die reelle Zeit vermutlich nicht mehrere Minuten, sondern vielleicht so … 60 Sekunden. 😀
Dann habe ich die Tür aufgemacht, mein an diesem Tage ziemlich stark geschminktes Gesicht aus meinem Auto gestreckt (Gott sei Dank. Ich glaube, dass auf dieses Gesichts-Muttersöhnchen meine dunkel geschminkten Augen und der knallrote Lippenstift noch eine stärker einschüchternde Wirkung hatten) und fragte ihn mehr oder weniger freundlich:

„Ist das Ihrer?“

„Ja, ich bin sofort weg.“

Und ZACK … binnen Sekunden schwang er seinen Hintern in seine hässlich-blaue Kombi-Karre und ward nicht mehr gesehen. Geht doch! Und Schöss!!!

So schnell kann es gehen! Aber dass man jemanden überhaupt erst darauf aufmerksam machen muss, dass er durch sein tadelnswertes Verhalten den Betrieb und mein Wohlsein gerade mächtig stört, ist mir wieder mal ein absolutes Rätsel.