Unwichtiges vergisst man halt.

Es gibt Dinge auf dieser Welt, die scheinen so unfassbar bedeutungslos zu sein, dass man sie einfach nicht behalten mag.

Kennt ihr sowas?

Und dann tritt der äußerst dumme Fall ein, dass man die eine oder andere Information doch ab und zu mal braucht und in jenen Momenten wird einem klar: Diese Info müsste EIGENTLICH gespeichert sein. Denn irgendwann wusste man es mal.
Aber ähnlich des gelernten (und zum Großteil leider einfach völlig überflüssigen) Stoffs nach einer Klausur oder Prüfung, war es innerhalb weniger Sekunden gelöscht. Einfach völlig ausgerottet. Nix mehr da. Nur die Erinnerung des „Ich müsste es wissen…“, die ist natürlich immer da. Wie blöd!

Ein Beispiel dafür ist – in meiner kleinen Welt – das leuchtende Taxi-Schild oben auf dem Dach eines jeden Personenbeförderungswagens. Ich glaube, mir kann noch unzählbare Male gesagt werden, ob da jetzt gerade jemand drin sitzt wenn es leuchtet, oder ob das Taxi genau dann frei ist. Ich merke es mir einfach nie. Keine Ahnung warum. gerade nach dem Feiern oder an Silvester (OMG … an Silvester…!!!) braucht man ja nu öfter mal ein Taxi. Aber diese Leuchtschild-Info will sich ums Verrecken nicht in meinem Kopf abspeichern lassen.

Ähnlich verhielt es sich erstaunlicherweise lange Zeit mit dem Wort „Willkommen“. Und das als Germanistin. Nahezu peinlich, aber ich bin jetzt einfach mal in meine eigene Richtung niederschmetternd ehrlich. 😀
In der Tat habe ich aus einem mir bis heute nicht ersichtlichen Grund jahrelang vergessen, ob nun tatsächlich ein „l“ in dieses verfluchte Wort gehört oder zwei. Klingt komisch, ist aber so.^^
Immerhin habe ich wenigstens das mit der Zeit lernen können. Das spricht wohl wiederum dafür, dass mich dieses Themengebiet interessiert und ich – aufgrund meines Jobs, ja eigentlich sogar Berufung – nur schwierig damit Leben kann, solch einen Fehler zu machen… oder generell Fehler im Bereich ‚Sprache und Schrift‘ zu machen.

Von Gegenständen, welche man in Eile oder weil einem mal kurz was dazwischen kommt IRGENDWO hingelegt hat und die man dann 2 Minuten später ums Verrecken nicht wiederfindet, möchte ich gar nicht erst zu reden anfangen.
Unglaublich, wie aufnahmeunfähig das Gehirn manchmal ist.
Passiert mir übrigens besonders gerne mit Wimperntusche oder meinem Augenbrauenstift. Immer sind diese kleinen aber für meinen Alltag mega wichtigen Dinge weg! 😀

Schön Demenz mit Ende 20. Ein Traum!

Eine weitere Sache, die sich einfach nicht in mein Hirn hämmern lässt, sind Arbeitszeiten bzw. Gewohnheiten von mir sehr nahestehenden Personen. Ich habe über 2 1/2 Jahre mit meiner Mitbewohnerin zusammen gelebt und ihr Arbeitsplan hat sich nur äußerst selten geändert. Trotzdem musste ich sie jeden Tag und jede Woche wieder und wieder fragen, an welchem Tag sie wann nach Hause kommt. Es wollte einfach nicht hängen bleiben. Auch sowas ist nach einer gewissen Zeit schon echt unangenehm.

NOCH unangenehmer ist natürlich das Vergessen von Geburtstagen!!
Man muss sich ja nicht von Hinz und Kunz den Ehrentag merken, schon gar nicht in Zeiten von Facebook & Co.
Aber bei Familie und guten Freunden sieht das schon ganz anders aus… und leider versage ich auch hier ganz oft auf ganzer Linie. Ich bin die absolut treuloseste Tomate, wenn es um das Merken von Geburtstagen geht. Ein Hoch auf Kalender und andere Freunde, die mich um – wenn es sein muss – fünf Ecken herum daran erinnern, dass dieser und jener und überhaupt was weiß ich wer heute oder morgen Geburtstag hat.

Besonders Letzteres ist gemessen daran, dass ich ein paar Sätze weiter oben sagte, dass ich die Sache mit dem „Willkommen“ wohl nur gelernt habe, weil mich dieser Themenbereich interessiert, irgendwie ziemlich gemein meiner Familie und meinen Freunden gegenüber. 😀
NATÜRLICH interessiere ich mich für meine Liebsten. Sehr sogar. ABER der Bereich der Geburtstage hat mit Zahlen zu tun. Und wenn mein Talent eben im Bereich Sprache liegt… dann ist das Können im Bereich der Zahlen natürlich äußerst begrenzt. Bei mir sogar in einem mit Diskalkulie schon fast nicht mehr beschreibbarem Maße.
Sobald ich Zahlen sehe, mach ich mein Hirn komplett zu und verstehe nur noch Bahnhof.

Ergo: Zumindest bei den Geburtstagen liegt es nicht an einer fehlenden Zuneigung den Menschen gegenüber, sondern echt an der Tatsache, dass ich mir Zahlen einfach nur sehr schlecht merken kann und ehrlich gesagt auch nur selten merken will, weil es mich so unheimlich viel Kraft kostet. 😀

Bei allen anderen Dingen die man hier und da immer wieder vergisst… dafür habe ich keine Erklärung. Es scheint für einen selbst schlichtweg so unwichtig zu sein, dass die Information gerade so den Weg ins Kurzzeitgedächtnis findet. Beziehungsweise es einmal kurz kreuzt. Ähnlich einem Formel 1-Wagen, der binnen Sekunden an einem vorbei flitzt. NIÄÄÄÄUM… Info da, Info weg. Das wars.
Oder aber eine noch wichtigere Info oder Tätigkeit verdrängt diejenige welche mir sagt, wo zur verfluchten Hölle ich doch vor zwei Minuten meine Wimperntusche hingelegt habe.^^

Aber solange ich an Silvester immer noch irgendwie nach Hause komme, ist ja alles gut! 😉