Fleischfresser I.

Also ich bin einer. Muss ich leider zugeben! Ich esse nicht besonders viel Fleisch und denke auch, dass die Menschen alleine schon durch etwas mehr Bewusstsein bzgl. des Fleischfressens viel erreichen könnten. Soll heißen: Einfach mal nicht jeden Tag und dann auch noch morgens, mittags UND abends totes Tier essen, sondern einfach mal ein kleines bisschen zurückschrauben. Bei mir persönlich kommen aber halt einfach ab und zu die animalischen Triebe durch und ich brauche schlichtweg ein gutes Steak oder sonstwas. Ich weiß, dass dieses Thema die Gemüter sehr oft arg erhitzt,

aber eigentlich möchte ich gar keine große Diskussion zwischen Fleischfressern, Vegetariern und Veganern entfachen. Jedem das Seine, denn diese Diskussion wird vermutlich auf Ewig ins Leere verlaufen, da die Ansichten zu unterschiedlich sind und man einfach nicht auf einen grünen Zweig kommt.

Ich möchte eigentlich nur mal schauen, so als absoluter Laie auf diesem Gebiet, was es für Alternativen gibt, um vielleicht tatsächlich mal den eigenen Fleischkonsum etwas runterzuschrauben und trotzdem nicht todunglücklich zu sein. Wird bei vielen überhaupt nicht ankommen, aber bei manchen vielleicht. Ich für meinen Teil musste mich auch erst an Tofu gewöhnen, mag ihn mittlerweile aber ab und zu ganz gerne.

Auf jeden Fall bin ich losgezogen und habe mir einfach mal drei Produkte gekauft um zu gucken: Wie nah kommen vegetarische Bratwürtschen oder eine Veggie-Salami an Fleisch dran? Schließlich kann man Vegetariern und Veganern als Fleischfresser nicht glauben, wenn sie sagen: Das schmeckt wirklich ganz toll und genauso wie Fleisch!! Stimmt nämlich ca. nie. Vermutlich wissen eben viele schon gar nicht mehr, wie Fleisch tatsächlich schmeckt. Das ist vollkommen ok, gibt „uns“ letztendlich aber keine brauchbaren Informationen darüber, was denn nun klar geht und was nicht! Ist natürlich auch bei mir eine subjektive Geschichte, aber: Let’s try!! 😉

Ich fing also an mit folgenden Produkten aus meiner Drogerie um die Ecke:
2013-04-15 16.04.48

Hat jetzt auch eine Weile gedauert, bis ich damit durch war, aber ich möchte in „Fleischfresser I.“ bis jetzt folgendes festhalten:

1. Die „Bratwürstchen vegetarisch“ waren so gar nicht mein Fall. Zugegeben ließ ich die erste Fuhre etwas zu lange in der Pfanne (also aufpassen!) und dann waren se knüppelhart. Beim zweiten Versuch habe ich besser aufgepasst, um einigermaßen urteilen zu können und muss sagen: Ein Knaller war es trotzdem nicht. Eine gute Konsistenz ist in meinen Augen etwas ganz Anderes und die Würstchen schmeckten einfach mal nach rein gar nichts. Ich habe sie am Ende dann mit ziemlich viel Ketchup gegessen. Kosten ja auch ein bisschen was. 😀

Fazit: Absolut kein Vergleich zu Fleisch! Ist schlichtweg etwas ganz Anderes!

2. Die „Veggie Salami“ fand ich soweit ok. Deutlich schmackhafter auf jeden Fall, als es die „Bratwürstchen“ waren. Schmeckt im ersten Moment ziemlich nach Sojasauce, beziehungsweise noch ein bisschen mehr nach einem altbekannten und äußerst würzigen Ersatz für Fleischextrakt. Ihr wisst schon. Das im Glasfläschchen, was jedes Kind in seinem Kaufladen hatte und was man dann einfach mal so weggeschlürft hat. Haha.

Im zweiten Anlauf schmeckt sie dann arg nach Paprika und ist einfach scharf. Und nein: Von der Konsistenz her hat sie absolut nichts mit einer Mini-Salami gemein. Aber tatsächlich könnte man sie diesbezüglich zumindest als „fleischähnlich“ bezeichnen, wenn auch das Ganze Ding an sich von außen so aalglatt ist, dass so dem innerlichen Versuch fleischähnlich zu sein, entgegengewirkt wird. Dementsprechend fühlt sich das Abbeißen für einen Fleischfresser etwas seltsam an. Zudem ist die komplette „Veggi Salami“ so pappig zusammengepresst, dass kein hauch Luft mehr dazwischen passt.

Fazit: Einfach super würzig und das verdeckt so ziemlich alles Andere. Als scharfer und etwas anderer Snack in Ordnung! Wer Schärfe nicht ab kann, für den ist das allerdings nichts! Im ersten Moment schmeckt es nicht 100% pflanzlich und mit verbundenen Augen könnte man sich zunächst ggf. hinters Licht führen lassen. Im Endeffekt würde allerdings kein Fleisch der Welt so gewürzt werden und so schmecken. Und wenn doch, würde man es Unzufriedenheit über den Geschmack vermutlich wieder umtauschen! 😉

3. Den „Mandel-Nuss-Tofu“ habe ich eigentlich nur gekauft, weil ich bisher nur den Geräucherten kannte. Den kann ich persönlich echt so wegsnacken weil ich finde, dass er im Gegensatz zu normalem Tofu eben ein bisschen Eigengeschmack hat. Man muss ihn also nicht zwangsläufig erst einlegen oder so, wenn man grundsätzlich was mit Tofu anfangen kann. Auf jeden Fall dachte ich: Probierste jetzt mal nen anderen.

Fazit: Ultra weich mit ziemlich wenig Eigengeschmack. Tofu halt. Mir persönlich relativ Wurst (haha), ob das nu Mandel-Nuss oder normaler oder geräucherter Tofu ist. Wirklich viel Geschmack hat keiner, am „interessantesten“ ist aber nach wie vor der Räuchertofu, weil der am meisten von dem hat, was man so im Allgemeinen als Geschmack bezeichnen könnte. 😀

Wie ihr sehen könnt ist mein Versuch etwas zu finden, was einen eingefleischten (haha) Fleischfan überzeugen könnte, bis jetzt schief gelaufen.

Mal schauen, was es in „Fleischfresser II.“ zu berichten gibt! Ich habe aber das Gefühl als komme ich im Endeffekt dabei raus, dass es zwar keinen würdigen Ersatz, aber gute Sachen gibt. Das Probieren des Mandel-Nuss-Tofu-Tiers hat nämlich SO lange gedauert, dass ich mittlerweile noch viele weitere Veggi-Sachen probiert habe… 😉

Bergfest!
Einen schönen Tag gewünscht. 😉