Nehmt euch ein Zimmer!

„Nehmt euch ein Zimmer!“

Eine Aussage und ein Gedanke, den mit Sicherheit viele Menschen schon einmal hatten.
Oder nicht?!

Aber ganz ehrlich?
Manche Pärchen SIND auch einfach nur ekelhaft.
Es tut mir leid wenn ich das so hart sagen muss, aber es stimmt.

Ich war Freitag und Samstag auf einem Festival in Krefeld.
Schön wars!
Ein paar Menschen, ein bisschen Musik… eine VIEL zu enge Corsage in die ich mich mit meinen momentanen +5 Kilo reinschießen musste wie sonst was, und die ich mit Sicherheit erst dann wieder anziehen werde, wenn es wieder -5 sind. Mal ganz abgesehen davon, dass ich in dem Ding Rückenschmerzen hatte, das glaubt mir keiner.
Bin ich doch noch so gealtert in den letzten zwei Jahren? Werde ich immer krummer, so dass sich mein Körper aufs Übelste beschwert wenn er dann mal gerade sein soll?
Das war… also wirklich… Samstag gab es dann einfach ein Schlabbershirt und gut!

Aber egal.
Auf jeden Fall wurde der erste Festival-Tag am Freitag mit einem Konzert von „Combichrist“ beendet.
Wer sie kennt, sehr gut.
Wer nicht, dem möchte ich sagen: Es handelt sich dabei jetzt nicht gerade um das, was man allgemein als „romantische Musik“ bezeichnen würde.
Nicht wirklich.
Eher „Aufs Maul“ Musik.
Wobei ich auch dieser Musik durchaus einen – wie soll ich sagen – „Sex-Faktor“ zuspreche.

ABER… IN GOTTES NAMEN… dann haltet euch nichtsdestotrotz ein bisschen zurück, oder nehmt euch gefälligst ein Zimmer!!!
Denn vor mir gab es dann folgendes zu sehen:

Ein einziges Rumgelecke!

Das Wort „rumlecken“ hat man ja eigentlich irgendwann mal abgelegt. Das war eher so ein Jugendwort vor vielen Jahren, um jemanden aufzuziehen:

Iiiiih… Du hast mit XYZ rumgeleckt???

Also auch schon eher im negativen Sinne… oder meinetwegen auch, um seine eigene aktuelle Lovestory zu erzählen.
Aber im Grunde genommen klingt dieses Wort genauso widerlich, wie sich das Paar vor mir aufgeführt hat.

Jetzt muss man dazu sagen, dass es natürlich voll war.
Es war ein Konzert!
Ergo: Die Musikliebhaber stehen dicht an dicht.

Ich kam also irgendwann nahezu in den Genuss eines Rumleck-Dreiers, weil sich die werten Herrschaften vor mir in ihrer Extase dann auch gerne mal noch etwas zurücklehnten und mir dabei einmal fast eine Kopfnuss verpassten.
Denn mein Gesicht war, aufgrund der Menschenmassen in diesem Raum, nur ca. 30 Zentimeter von ihren unerotischen Knutsch-Köppen entfernt.
Hätte da jemand zeitweise meinen Gesichtausdruck gefilmt, das wäre vermutlich ein Bild für die Götter gewesen. Müsste ungefähr der gleiche Ausdruck gewesen sein, als würde ich gerade mit ansehen, wie der Mitarbeiter einer extra dafür beauftragten Firma ein Dixi-Klo auf einer Baustelle leer pumpt.
Der Saugeffekt bei beiden Aktionen dürfte sich auch ziemlich ähneln, würde ich vermuten.

Und was den "Sex-Faktor" von Industrial & Co. angeht:

Bei der Textzeile „Shut up and swallow“ gab es ein liebevolles Küsschen auf die Stirn.
Keine Ahnung, ob das in all diesem… Dasein… jetzt ein geheimer Code war, oder ob er damit sagen wollte:
„Nein, nein… mein Schatz. Sowas würde ich niemals sagen.“
Das wiederum würde gegen diese ganze Aktion bei dieser Musik sprechen.
Man weiß es nicht…

Denn: Schön sah es leider einfach nicht aus.
Zwischenzeitlich erinnerte es eher an einen Hund, der sich gerade einen Schluck Wasser aus seinem Napf gönnt. Gegebenenfalls wäre ein Hundekuss vermutlich sogar erotischer gewesen. 😀

Küssen ist ja auch nicht gleich küssen.
Finde ich zumindest.
Natürlich fühlt sich jeder – im Optimalfall – irgendwie gut und sexy, wenn er jemanden küsst. Das gehört dazu und sollte auch so sein und das gönne ich jedem von Herzen.
Trotzdem sieht es leider nicht bei jedem schön aus und gehört ab einer gewissen Intensität dann doch woanders hin.

Es gibt auch Paare, bei denen es tatsächlich leidenschaftlich aussieht und wo man vielleicht sogar noch gerne hinschaut, weil es in der Tat kein schlimmer Anblick ist…

… und dann gibt es Paare, wie das vor mir.
Erinnerte mich – neben Dixi-Klo und Hund – ein bisschen an diese Szene, die Stefan Raab auch heute noch gerne mal auf einem seiner Knöpfchen abgespeichert hat.

Selbstverständlich habe ich euch dieses Schmankerl rausgesucht:

[Quelle: http://www.rtl.de/cms/sendungen/real-life/schwiegertochter-gesucht/die-erotischsten-momente-bei-schwiegertochter-gesucht-33cc0-9cbc-12-1685463.html]

Et sieht… nicht… schön aus!!!
In keinster Weise.
In keinem Universum!

Für all jene, die sich das Ganze als Bewegtbild anschauen möchten (da kommt das natürlich alles noch viel besser, denn da sieht man, dass die arme Frau fast keine Luft mehr bekommt): RTL lässt uns auf der Homepage nach wie vor an diesem Spektakel teilhaben. Einfach „Ekel Kuss Hartmut und Nicole“ googlen und ihr seid auf dem richtigen Weg. 😀

Eine Sache kann ich aber generell einfach nicht verstehen

Ich meine, ich bin das Single-Leben wirklich leid.
Kann man so sagen.
Ich prügel mich nicht darum Single zu sein und über eine schöne Beziehung wäre ich wirklich mehr als glücklich…

… aber MUSS man denn immer aneinander kleben?
Sogar auf einem Konzert, auf dem man sich vielleicht auch einfach mal bewegen will und sollte?
Das Minimum an Zweisamkeit bei den beiden lag im Händchenhalten, einen Großteil der Zeit lag sie aber eher bei „eng umschlungen“ oder der ausführlich beschriebenen „Rumleck-Pose“.
Warum geht man dann auf ein Konzert?
Wenn euch die Musik heiß macht, dann schmeißt se zu Hause doch einfach mal rein und ab geht die Luzie.
Dafür musste doch keine 60 Ocken für ne Konzertkarte zahlen.

Also: ISCH möschte das nischt!!!
Ich möchte sowas einfach nicht sehen.
Ich bekomme Falten, wenn ich vor Ekel dann die ganze Zeit mein Gesicht verziehen muss.

In diesem Sinne: Liebet und mehret euch… wenn ihr dabei wenigstens hot ausseht! 😀 😉