Der Weihnachts-Pinguin.

Es gibt Dinge, die finde ich einfach unheimlich niedlich!

Da liegt (tendenziell) mit Sicherheit auch einer der großen Unterschiede zwischen Mann und Frau.
Wir sehen etwas, dann löst dieses Etwas irgendwas in uns aus und wir kaufen es.
Männer hingegen sind dann ungläubig und nehmen all das halt einfach so hin. 😀

Ein Beispiel für eine solche Niedlichkeit ist der Weihnachts-Pinguin.
Et voilà:

Er darf die Weihnachtszeit nun also in meinem Bad verbringen.
Gemeinsam mit dem Weihnachts-Kaktus. 😀

Woran liegt es also, dass Frauen beim Anblick dieses Pinguins ggf. schwach werden?

Hier kommt GANZ OFFENSICHTLICH das Kindchenschema zum Tragen.
Aber sowas von.
Und dagegen können wir uns auch nur äußerst schwierig wehren.

Das Kindchenschema besagt, dass es eine gewisse Kombination von Merkmalen gibt, welche auf einen kindlichen Entwicklungsstand eines Menschen oder Tieres… oder einer Dekofigur… hindeuten.
Heißt also, dass körperliche Merkmale wie zum Beispiel große Augen, ein großer runder Kopf und kurze Ärmchen und Beinchen in uns etwas auslösen, was wir mit Kindern in Verbindung bringen und was dann irgendwie positive Gefühle in uns auslöst. Ein noch etwas unbeholfenes Fortbewegen gehört übrigens auch dazu, denn wenn ein Kind so durch die Gegend eiert hat man ja auch sofort das Bedürfnis es zu stützen.

Und wenn dieser kleine Weihnachts-Pinguin ja wohl eines hat, dann ALLES davon!!
Und ich sag euch eines: Könnte er sich bewegen, würde er in der Tat hilflos durch die Gegend wanken! 😀

Ist ja von der Evolution gar nicht so mies durchdacht.
So kommen – vor allem bei Frauen – eben Muttergefühle ans Tageslicht die ursprünglich bewirken sollen, dass man das Bedürfnis entwickelt, ein kleines hilfloses Wesen zu mögen und zu pflegen.
Da dieses Bedürfnis bei mir aber bisher noch nicht über die Liebe zu meinem Hamster und dessen Pflege hinausgeht bin ich leider äußerst anfällig dafür, mir regungslose Dinge zu kaufen die dem Kindchenschema entsprechen. 😀

Und genau DAS nutzt die Industrie mittlerweile schamlos aus!
Genau genommen eigentlich eine Frechheit.
Da wird von den Unternehmen in der Werbung und den Konzepten für gewisse Produkte an Urinstinkte angeknüpft, um die blöden und in diesem Moment einfach komplett hilflosen Weiber zum Kauf völlig überflüssiger  Dinge zu bewegen.

Kennt ihr zum Beispiel diese Stofftiere mit den großen Glubschaugen, die es zur Zeit überall gibt?
Winzige Körper mit riesigen Augen… und jedes Mal stehe ich davor (eine kleine Krake hatte es mir ganz besonders angetan) und muss mich davon abhalten, mit ein Stofftier zu kaufen.
Ich meine: Was zur Hölle soll ich mit einem Stofftier?
Nix!
Ich brauche… es einfach nur… rein gar nicht!
Aber es ist einfach zu niedlich und jedes Mal muss man nahezu manuell ein Bein vor das andere setzen, um einfach weiterzugehen und dieses süße Kuscheltier-Gesicht im Geschäft liegen zu lassen.

Was das Kindchenschema betrifft erinnere ich mich immer wieder gerne an die 7. Klasse.
Da habe ich im Unterricht ganz offensichtlich mal aufgepasst, denn in dieser Stunde blieben zwei Sachen hängen:

1. Jeder hat die Referendarin gehasst, die an diesem Tag vor uns stand und sich mit den Worten: „Hallo. Ich bin Frau Knapp, wie das Geld *hahaha*“ vorgestellt hat.

und

2. Sie erzählte uns dann, dass der Anblick der Teletubbies vor allem in uns Mädels Mutterinstinkte und das Gefühl weckt, dass man sich um dieses runde Gesicht kümmern möchte.

Ehrlich gesagt: Ich habe das damals ganz und gar nicht nachvollziehen können.
Ich fand die Teletubbies einfach nur hässlich und blöd.
Und nachdem ich sie gerade gegoogelt habe, finde ich sie immer noch genauso schäbbig.
Ich musste erst einmal 17 Jahre älter werden, um Kinder überhaupt mal ansatzweise niedlich zu finden und mich auch nicht mehr ultimativ daran zu stören, wenn welche da sind.

Was allerdings unbewegte Dinge angeht, so hatte sie wohl recht.
Denn für Spielzeug und Dekoration und Tiere und alles, worum ich mich nicht mütterlich kümmern muss und was mir nicht auf die Bluse spucken kann, wollte ich dann doch immer haben. 😀

Aber was solls?!
Solange man sich die kleinen Freuden und Weihnachts-Pinguine des Lebens leisten kann…
… warum eigentlich nicht?

Wenn mir der Pinguin runterfällt isses zumindest nicht so ein riesiges Drama, als würde mir ein Kind auf den Boden fallen.

In diesem Sinne: Einen wunderbaren 4. Advent gewünscht.
Lasst es euch gut gehen und kümmert euch um alles, was euch lieb und teuer ist. 😉 ♥