Die Single-Arschkarte.

Im Internet einen Mann zu finden ist ungefähr so, wie die berühmte Nadel im Heuhaufen zu suchen!

Mit dem Unterschied, dass Dir jemand zwar gesagt hat, es sei eine Nadel in dem Haufen… es am Ende aber leider nur ein schlechter Scherz war.
Und so wühlst Du Dich ne halbe Ewigkeit durch das verflixte Zeug und findest nichts.

Keine Ahnung, wie so viele Menschen das hinkriegen.
Ich kenne wirklich einige, die sich kaum in so einer Internet-Singlebörse angemeldet haben und schon haben sie ein Date nach dem anderen. PAM PAM PAM … Fließbandarbeit.

Ich für meinen Teil möchte von den Spinnern schon nach maximal 5 Minuten Internet-Konversation keinen einzigen mehr in der realen Welt treffen.

Ich bewege mich nun einige Etagen abwärts und erzähle aus der eher armseligen Sparte meines Lebens. Obacht!

Es gibt immer wieder Zeiten, da arbeitet sich so ein kleiner Hauch von Verzweiflung aus den Tiefen meiner Seele an die Oberfläche und führt zu folgendem Gedanken:

Komm, melde Dich doch mal wieder in irgendeiner Singlebörse an!

Gesagt, getan.
Aber an sich ist die Story jetzt auch schnell erzählt:
Die Verzweiflung bleibt!! 😀

Was sich da rumtreibt ist wirklich uferlos.
Und was einen dann anschreibt, weil es ja das Internet ist und man sich mehr traut, ist ebenso schrecklich.
Vor allem wenn Du eigentlich ziemlich viel über Dich preisgibst und Dein Profil (fehlerfrei) ausfüllst erwartest Du, dass sich vielleicht Menschen melden, auf deren Seite Dir dann ähnliches begegnet. Aber nein, es melden sich nur Vollhonks, über die Du ehrlicherweise sofort denkst:

Die Vorstellung Dein Gesicht liebevoll in meine Hände zu nehmen und leidenschaftlich zu küssen, lässt mich allein bei dem Gedanken daran im Kreise speien.

Klingt gemein, ist aber so.

Ich gönne uneingeschränkt jedem sein Glück!
Gar keine Frage.
Und es freut mich für jeden, der es tatsächlich im Internet findet.
Denn dass das prinzipiell funktioniert, daran habe ich keine Zweifel.

Aber ich möchte es mal mit den Worten eines ehemaligen Studienkollegen ausdrücken:
Der sagte eines schönen Tages, dass er an „Ligen“ glaube.
Es ist nun mal einfach so, dass nicht jeder Mensch in der eigenen Liga spielt und man selbst wiederum nicht in der von anderen.
Und ich glaube durchaus, dass da was Wahres dran ist und das man das auch einfach mal so auf den Punkt gebracht sagen kann.

Auch Eckart von Hirschhausen hat das Problem aus Sicht der Damenwelt sehr schön anhand eines Pyramidensystems erklärt, welches ich nun versuche ÄUßERST (!) fachmännisch zu skizzieren:

IMAG0508

So!
Diese gar herrliche Visualisierung zeigt uns folgendes:
Im Grunde orientieren sich Frauen immer eine Stufe höher, als jene auf der sie selbst stehen.
Männer hingegen verschaffen sich mindestens eine Stufe tiefer einen Überblick über das Angebot.

Die Frau an sich hat nach wie vor das Bedürfnis einen richtigen MANN zu finden. Also jemanden der gute Gene hat, sie beschützt und da ist und in Zeiten der Not die Keule – die aus Holz – rausholt und sie dem Feind über den Schädel schlägt. Danach dann halt der Frau selbst, auf dass er sie dann total männlich in die Höhle zieht und … in der heutigen Zeit würde man wohl sagen  „Dinge à la Fifty Shades of Grey“ mit ihr tut. xD

Der Mann hingegen findet es mal so ganz und gar nicht gut wenn er das Gefühl hat, dass die Frau im Leben besser voran kommt, mehr verdient und vielleicht sogar intelligenter ist. Deshalb orientiert sich der gemeine Mann eben mindestens eine Stufe nach unten, um dann am Ende auch tatsächlich und berechtigt als männlicher Mann mit der Keule in der Hand dastehen zu können.

Und welche Gruppe laut dieses Systems dann eben am Ende allein dasteht, sehen wir in dem ausgemalten schwarzen Dreieck. Bedeutet also:

Die intelligente Karrierefrau hat die evolutionäre Arschkarte gezogen!

Nicht, dass ich mich jetzt als die intelligente Karrierefrau an der Spitze sehe.
Aber es beschreibt die Sache mit den Ligen ganz gut und untermauert meine Aussage, dass ich eben viele Männer im Internet schon durch einen kurzen Blick auf Bilder und das schnelle Anlesen eines Profils für mich als Partner ausschließen kann!

Und dann… ja DANN biste natürlich total oberflächlich!

Äh … JA!
Natürlich!!!
Es ist das Internet und das einzige was ich sehe – neben drei bis vier Wörtern, denn die Meisten sind sowieso zu faul um ihr Profil mal vernünftig auszufüllen – ist ein Gesicht, welches optisch nun mal sofort ganz und gar nicht meinen Männergeschmack trifft.
In meiner Welt ist es dann völlig in Ordnung zu sagen, dass ich kein Interesse habe.

Trotzdem bin ich in meiner Art, mein Desinteresse auszudrücken, eigentlich immer sehr höflich und schreibe stets zurück. Ich bilde mir irgendwie ein, dass das einfach nett ist und man dem anderen ein einigermaßen gutes Gefühl geben sollte, wenn er schon ne Abfuhr kriegt.
Aber das ist dann auch wieder falsch!!
Denn dann fangen se an, mit Dir wie verrückt über das „Warum“ zu diskutieren!
Ich könne das ja gar nicht wissen. Ich würde ihn ja gar nicht kennen… etc. bla bla…

Äh… doch!!
Das kann ich durchaus wissen!
Ich habe Augen im Kopf und kann mit denen sogar sehen. Lesen habe ich auch irgendwann mal gelernt.
Und da weiß ich in der Tat sofort, ob ich mir bei jemandem auch nur im Entferntesten vorstellen kann, ihn anzufassen oder ob das einfach ein absolutes Ding der Unmöglichkeit ist.

Auch wenn sich das jetzt vielleicht im ersten Moment etwas arrogant liest möchte ich wetten, dass jeder, der mal ganz ehrlich in sich geht, das genauso sieht.
Warum schreiben die mich wohl an?
Weil denen mein Charakter und mein Liebreiz so gefällt?
Wohl kaum!
Die sehen ja nun mal auch nichts anderes als ein Bild und ein paar geschriebene Zeilen.
Aber so selbstreflexiv ist ein Großteil der Herren dann einfach nicht.

Ich würde mir wünschen, dass manche Menschen das bei ihren Versuchen im Internet einen Partner zu finden mal bedenken würden. Einfach mal in sich gehen und sich die andere Seite der Medaille angucken, ist auch in vielen anderen Lebenssituationen nicht verkehrt.

Natürlich schreibe ich das jetzt alles von meiner Warte aus und dementsprechend aus der Perspektive einer Frau, möchte aber nicht abstreiten, dass es andersrum ganz genauso läuft!

Aber was soll ich sagen: Am Ende findet hoffentlich jeder Pott seinen Deckel (wehe es schreibt jetzt jemand „Ich bin ein Wok“) und ist am Ende glücklich mit demjenigen, den er, wie auch immer,  gefunden hat.

Aber ich sach euch eins: Für mich ist diese Internetsache langsam aber sicher echt gelaufen. Denn abgesehen davon, dass bald keine Plattformen mehr übrig bleiben, für die man nicht bezahlen muss, ist das Ganze für mich offenbar gänzlich zum scheitern verurteilt. Muss ich wohl doch ab und zu mal vor die Tür gehen. 😉

In diesem Sinne: Schönen Sonntag noch!