Wie eine Lady.
Ich gehöre zu denen, die ständig „aua“ sagen.
Auch wenn akut eigentlich nix weh getan hat.
So aus Reflex halt.
Vielleicht auch ein bisschen aus Prävention, denn es hätte ja wehtun KÖNNEN. 😀
Einfach mal vorsorglich jammern!!
Als ich vor einigen Tagen im Fitnessstudio auf dem Laufband stand, TAT es allerdings weh.
Ganz schön sogar!
Nach meinem halbstündigen Spaziergang auf Stufe 6 drosselte ich die Geschwindigkeit, um meine Beine langsam wieder daran zu gewöhnen, dass es ab jetzt wieder nicht mehr ganz so flugs vorangeht.
Dabei hebe ich die Knie immer an – ähnlich, wie der allseits bekannte Storch im Salat – um das Ganze wieder zu lockern und nicht vom Band zu steigen, als hätte ich während des Laufens ein paar Kurze gekippt.
Als ich dann so vor mich hin entspannte bin ich, meines dämlichen Ganges geschuldet, plötzlich und unerwartet volles Brett mit dem Knie unter dieses Einstelldingsbums geknallt…
… ich hätte arg laut Scheiße schreien können!
WAS IST ALSO ZU TUN?
Natürlich wird es ganz und gar ladylike ignoriert!!
So soll eine etwaige Blamage gekonnt unter den Teppich gekehrt werden!
Schließlich befinden sich in diesem Moment deutlich mehr Menschen im Raum, als nur man selbst.
Und da die Laufbänder in der Cardio-Reihe ganz vorne stehen, haben ausreichend Menschen hinter einem – die auf den Crosstrainern ja auch nix besseres zu tun haben – die Möglichkeit einen dabei zu beobachten, wie man während seines eigentlich hochentspannten Kniehochziehens plötzlich mit selbigem unter die blöde Gerätschaft knallt.
Der Wumms war vermutlich auch für alle, die keine Kopfhörer drin hatten, nicht zu überhören.
In Kurzform sah das ganze Szenario also so aus:
BAM – innerlich geschockt – nach außen voll cool – runter vom Laufband – Gerät desinfizieren – Sachen nehmen – like a Lady erhobenen Hauptes in die Kabine…
… dort angekommen versichern, dass die Tür zu und man allein ist … und dann ENDLICH übel das Gesicht verziehen, jammern, quengeln, den Schmerz durch gezieltes und schnelles Reiben an der betroffenen Stelle verteilen (so hat Mama es mir beigebracht) und nach all dem Innehalten endlich „AUA“ sagen! 😀
Danach kann man sich darüber amüsieren, was für eine gar herrliche Show man da gerade abgezogen hat. Und die Einzige, die sich wohl wirklich damit beschäftigt, bin ich selbst.
Denn: Man mag sich ja einbilden was man will… aber am Ende ist man anderen, fremden Menschen wohl doch ziemlich egal. Selbst wenn jemand bemerkt hat, wie ich da gerade peinlichst versuche diesen Schmerz-Faux-Pas zu kaschieren, so hätte es denjenigen wohl nicht länger als ein paar Sekunden interessiert.
Gestern ist direkt vor meinen Augen eine Frau auf offener Straße über die Kante eines Gullideckels gestolpert. Da isses so ziemlich das Gleiche gewesen: Wahrnehmen, kurz „ups“ denken … und das wars.
Aber Hauptsache die eigene Ehre gerettet!!
Ob das nu nötig war, oder nicht. 😀
Schönen, diesigen Sonntag gewünscht.
#Blödwetter