Die Maske.

Es gibt viele Frauen auf dieser Welt, die sich gerne schminken. Die einen mehr, die anderen weniger und wieder andere verzichten dann doch lieber ganz auf Malerei und Bautenschutz!
Ist ja auch absolut jedem selbst überlassen!

Was mich nun beschäftigt ist die Tatsache, dass es aus den Mündern der „natürlichen Fraktion“ oft heißt, dass Frauen, die sich viel schminken und auch ansonsten etwas um ihr Menschenkostüm geben, oberflächlich seien und deren Leben eigentlich nur daraus bestünde, stundenlang im Badezimmer zu stehen und sich zurecht zu machen.

Ich bin oberflächlich, wenn ich andere Menschen aufgrund ihres Äußeren verurteile. Hieße das nicht im Umkehrschluss, dass diejenigen oberflächlich sind, welche ohne Einschränkungen sagen, dass geschminkte Frauen oberflächlicher sind, als ungeschminkte?

Also, abgesehen davon, dass ich mich selbst natürlich verteidigen muss, weil nicht von der Hand zu weisen ist, dass ich der „Pro-Schmink-Fraktion“ angehöre, sage ich: Quatsch! Tatsächlich entspringen die Frauen, die so etwas pauschal behaupten, nämlich oftmals den mittlerweile doch ziemlich bekannten Formaten des im Volksmund sogenannten „Unterschichten-TV“. Heißt also, dass solche Aussagen eigentlich nur von jenen ungeschminkten Frauen zu kommen scheinen, deren Intelligenz sich eher im unteren Rahmen bewegt und die eigentlich nur todunglücklich mit sich selbst sind und sich an die vielen, winzig kleinen Strohhalme klammern, durch die sie sich das Schönreden ihrer eigenen Existenz erhoffen.

Denn: Interessanterweise geben intelligentere Leute, egal ob geschminkt oder ungeschminkt, oftmals nicht so viel um sowas (solange sich natürlich noch alles im Rahmen des mehr oder weniger Normalen bewegt) und hängen sich an einer solchen Aussage nicht bis zum Erbrechen auf. Oder es wird zumindest nicht mit einem Satz in den Raum geworfen, pauschalisiert und für immer so stehen gelassen.

Wer sich schminken will tut das, wer nicht, der nicht. Beides ist ok und Oberflächlichkeit kommt erst dann ins Spiel, wenn sie tatsächlich gegeben ist!

Natürlich gibt es demnach auch einen Unterschied zwischen Oberflächlichkeit und Lästereien. Nur, weil ich mal über jemanden rede, der mir in der Innenstadt entgegenkommt und/oder mir aus irgendeinem Grund einen persönlichen Anlass dazu gibt, heißt das nicht, dass ich generell ein oberflächlicher Mensch bin. So denke ich zumindest (Außerdem biete ich ja auch anderen sehr gerne eine Angriffsfläche, sei es durch meine Kleidung, meine Haare, mein Make-Up oder sonstiges, über mich zu reden und ich wünsche viel Freude dabei). Natürlich immer vorausgesetzt, es handelt sich um Fremde Leute oder Menschen, denen man sowieso nicht verheimlicht, dass man sie nicht mag. Über Freunde herziehen … darüber muss wohl kaum diskutiert werden.

Fakt ist aber auch, abgesehen von den Aussagen eher weniger mit Intelligenz gesegneten Frauen bzgl. Oberflächlichkeit: Als Frau erkennt man immer und immer wieder, anhand von Gestik, Mimik und Tonfall, dass andere Frauen ihrem gegenüber, in meinem Falle also mir, nicht aufgeschlossen gegenüber stehen. Mir fiel dieser Beitrag nämlich ein, als ich etwas overdressed in eine Postfiliale ging, um Bewerbungsunterlagen wegzuschicken und die beiden älteren Damen mich etwas typisch „weiblich musterten“ und auch nicht gerade den allerfreundlichsten Tonfall am Start hatten. Ich vermutete in diesem Moment: Je mehr rot eine Frau (ich) auf ihren Lippen hat, desto Unsicherer werden die Anderen. Außerdem dachten sie sicherlich sowas wie:

„Warum schickt die denn Bewerbungen weg? Wenn die sich SO irgendwo vorstellt, bekommt die eh keinen Job!“

Leider entgegne ich solchen Menschen mit ganz besonderer Höflichkeit und an diesem Tage sogar noch mit uneingeschränkt guter Laune!
Das bedeutet dann wohl zumeist den Sieg des eigentlich nie wirklich eröffneten Weiber-Krieges. Denn Herz und Hirn sind dann doch meist die besten Waffen!!

Und außerdem: Je mehr rot auf den Lippen, desto eher kommt Frau auch mal umsonst auf den sonst kostenpflichtigen Parkplatz! 😀