So manch ein Sprichwort…
… lässt einen schon überlegen, wer sich das eigentlich ausgedacht hat.
Habt ihr euch nicht auch schon mal gefragt, woher eigentlich dieser oder jener Spruch kommt?
Oft sollte man einfach auf die „Griechen“, die „Römer“ oder das „Mittelalter“ bauen.
Gefühlt liegt man mit einer der drei Antworten zu einem sehr hohen Prozentsatz richtig, auch wenn man es dann nicht weiter erklären kann. 😀
„Mensch, endlich ist die Schwiegermutter wech.
Jetzt können wa nomma ordentlich vom Leder ziehen.“
Heißt in diesem Falle: Lästern.
Wer sich schon mal mit diesem Thema beschäftigt hat, dem kommen dann sofort ein paar Gedanken.
Zum Beispiel: Leder… Tierhaut… Pergament…
Mittelalter?!
Schlägt man es nach, kommt aber Folgendes dabei raus:
„Leder meint in dieser Redewendung die Schwertscheide – Die lederne Hülle von Schwertern, Degen, Messern und ähnlichen Waffen die verhinderte, dass sich der Waffenträger versehentlich selbst verletzte.
Wer vom Leder zog, also die blanke Waffe in der Hand hielt, der machte ernst und war bereit zum Losschlagen.“ (Quelle: http://www.redensarten.net/Leder+ziehen.html)
Zieht man also über jemandem vom Leder, nutzt man quasi eine verbale Waffe.
Würde ich zumindest so interpretieren.
Sollte einer meiner Leser tatsächlich noch mit Schwert und Degen losrennen und auf diese Art und Weise vom Leder ziehen, möge er sich bitte bei mir melden.
Ich werde mich dann mit vorsichtigen Worten an einer „Distanz-Therapie“ versuchen. 😀
Einer DER Sätze meiner Mutter war immer:
„Ich glaub, mein Schwein pfeift.“
Haste also scheiße gebaut, ist man gerade extrem überrascht oder läuft irgendwas mal ganz und gar nicht so, wie geplant… dann pfeift halt einfach mal das Schwein.
Die wenig erstaunliche Aussage zuerst: Schweine können gar nicht pfeifen! Tadaaaa…
Und das ist auch eigentlich schon die Erklärung für diese Aussage.
Es ist etwas dermaßen überraschendes oder blödes passiert, dass das Schwein dann eben doch mal pfeift, WEIL eben diese oder jene Gegebenheit so unerhört, unfassbar und seltsam ist.
„Die Sprüche entstanden erst in den 1970er und 1980er-Jahren als sogenannte Sponti-Sprüche. Da gab es Ausdrücke wie <Ich glaub, mein Hamster bohnert> oder <Ich glaub, mich knutscht ein Elch>“ (Quelle: http://www.swr.de/blog/1000antworten/antwort/2540/warum-heisst-es-ich-glaube-mein-schwein-pfeift/)
Das mit dem Hamster finde ich übrigens auch großartig.
Und da ich selbst einen habe kann ich euch versichern: DAS wäre echt überraschend!!! 😀
Schön ist auch… und deshalb kam ich überhaupt auf die Idee, darüber zu schreiben…
„Da bin ich dem Teufel / Tod aber gerade noch mal von der Schippe gesprungen.“
SEIT WANN HABEN TOD ODER TEUFEL NE SCHIPPE??
Ich dachte immer, dass der Tod ne Sense hat.
Und der Teufel nen Dreizack.
Vielleicht noch ne Ananas, als Folterinstrument für Herrn Hideler und seine Freunde!
Und andere böse Buben…
Aber ne Schippe?
Kann man jemandem zwar auch den Arsch mit versohlen, aber… nun ja.
Huscht der Teufel dann durch die Welt, singt „Trololololo lololo lololo“ und kehrt dabei all die verhunzten Seelen vom Boden auf?
Was hat er denn für nen Besen??
Einen extra langen?
Oder bückt er sich weil er zusätzlich nur nen kleinen Handfeger hat?
Oder arbeiten Tod und Teufel rote Hand in Knochenhand und einer hat dies und der andere das???
Nachgeschlagen ergibt sich folgendes, was immerhin endlich mal mit dem Mittelalter zu tun hat.
Gott sei Dank.
Dachte schon, ich kann meine „Griechen-Römer-Mittelalter-Theorie“ gar nicht mehr belegen.^^
„Der Teufel wurde nicht mit einer „Schippe = Schaufel“ dargestellt, sondern man kann ihn auf verschiedenen Bildnissen mit einer „Schäferschaufel = Schippe“ sehen.
Im mittelalterlichen Sprachgebrauch wurde für die „Schäferschaufel“ auch der Begriff „Schippe“ verwendet. Denn mit dieser „Schippe“ konnte er die Menschen, einfangen und dann auf den Karren legen. Weshalb man in der Schweiz auch davon spricht, dem Teufel „vom Karrenzu fallen“.
Die Schäferschaufel hat einen gekrümmten Fanghaken, mit welchem man die Schafe und die Menschen an den Beinen einfangen konnte.“ (Quelle: http://www.cosmiq.de/qa/show/3407077/Woher-kommt-die-Redensart-dem-Tod-von-der-Schippe-springen/)
Inhaltlich erklärt sich die Aussage aber ausnahmsweise von selbst!
Man schafft es eben, sich aus einer Aussichtslosen, in der Regel lebensbedrohlichen Situation noch einmal zu befreien und springt dem Teufel / Tod dann eben von der Schippe.
Ursprünglich gehts, glaube ich, tatsächlich um den Teufel.
Vermute, dass sich der Tod in dieses Sprichwort irgendwann reingewanzt hat, weil es ja nun mal auch Sinn macht.
Wie auch immer.
Ich finds großartig, über sowas nachzudenken und ab und zu auch mal nachzulesen, was es mit den Dingen eigentlich so auf sich hat.
Wer noch andere Sprüche oder Erklärungen parat hat: immer gern!!
Ich bin neugierig!!
Derweil hänge ich immer noch an der Szene aus dem Film „Little Nicky“ fest:
https://www.youtube.com/watch?v=42oucm_lj50
In diesem Sinne: schönen Sonntag!!! 😉
(Um keinen Bilderklau zu betreiben, habe ich ganz allein eine – eigens für euch – künstlerisch super geile Ananas gemalt. Passend zum Thema!! xD)