Von grenzenloser Liebe und anderen Identitäten
Dass so manch ein Mensch im falschen Körper geboren wurde, ist in der heutigen Zeit wohl allseits bekannt und wird auch immer häufiger akzeptiert. Noch lange nicht ausreichend und von allen, aber das wird leider wohl auch noch eine ganze Weile dauern.
Auch dass es Männer gibt, die Männer lieben. Frauen gibt, die Frauen lieben und so manch einen, der eine Lokomotive oder einen Baum liebt, ist nichts Neues mehr.
Ebenfalls ist hinlänglich bekannt, dass es – zumindest Homosexualität – auch im Tierreich gibt. Mit dem erheblichen Vorteil, dass sich der schwule Pinguin vermutlich nicht so übel rechtfertigen muss, wie es nach wie vor noch so manch ein homosexueller homo sapiens in unserer Gesellschaft tun muss.
Jetzt habe ich aber kürzlich folgende Überschriften bei „Focus Online“ gelesen:
und
… und dann fing ich an zu überlegen:
Kann das tatsächlich sein?
Geht es, dass sich ein Hund in einen Vogel,
ein Schwein in ein Pferd,
eine Echse in eine Katze
oder
ein Kaninchen in ein Meerschweinchen verliebt???
Ich meine: Im Zuge der Objektophile gibt es ja wirklich Menschen, welche eine romantische und sogar sexuelle Beziehung zu Häusern, Autos oder anderen Gegenständen pflegen. Laut einiger Wissenschaftler ist das auch nicht krank, sondern wird oftmals bereits im Jugendalter geprägt, indem man mit Menschen zum Beispiel schlechte oder gar keine Erfahrungen gemacht hat. Die Erregung kommt dann offenbar einfach durch gewisse Materialien oder Töne oder Figuren zustande… warum auch immer. Aber ich gönne jedem seine innige Beziehung zu Eifelturm & Co.
Dass es Menschen gibt, die ähnliche Beziehungen zu einer andere Spezies pflegen, ist ebenfalls bekannt. Da das aber, ehrlicherweise, völlig meinen Horizont überschreitet und ich nicht bereit bin, gewisse Vorlieben zu verstehen bzw. nachzuvollziehen, möchte ich auf romantische Beziehungen zwischen Mensch und Tier nicht weiter eingehen. Gibt ja schließlich einen kleinen Unterschied zwischen einer leblosen Lokomotive und einem unzweifelhaft lebendigen und wehrlosen Tier. Ich bin prinzipiell dagegen gewisse Arten von Beziehungen zu Lebewesen zu pflegen, die sich nicht ganz bewusst dafür entscheiden können. Ich habe zum Beispiel auch schon mal einen Vergleich zwischen Homosexualität und Pädophilie gehört… so nach dem Motto: Ist doch beides gleich schlimm. Und da muss ich ganz ehrlich sagen platzt mir dermaßen der Arsch, dass ich dafür keine weiteren Worte finde.
Und während ich das hier so schreibe wird mir bewusst, dass der Hund, der sich an einen Kakadu ranmacht, dann eigentlich auch ein ziemliches Arschloch sein muss!
Aus meiner Frage, ob der Hund den Kakadu tatsächlich irgendwie nett findet wird plötzlich die Frage: Vergewaltigt der Hund dann den Kakadu? Ist der Hund dann im übertragenen Sinne derjenige, den man für den Rest seines Lebens wegsperren sollte? Oder sollte man das aufgrund der uns unterlegenen Intelligenz anders betrachten?
Ehrlicherweise bin ich gerade ziemlich verwirrt. 😀
Dieser Text war so gut wie fertig und dann merke ich, dass meine Ansichten über das menschliche Verhalten durchaus auf das Tierreich übertragen werden können, und diese Gedanken die spezienübergreifende Liebe unter Tieren dann ebenfalls in ein ganz anderes, düsteres Licht stellen.
Vielleicht sollten wir einfach davon ausgehen, dass sich naturgemäß sicherlich kein Hund in einen Vogel verliebt. Vielleicht möchte er ihn lediglich freundschaftlich anstupsen. Denn dass es niedliche Freundschaften zwischen verschiedenen Spezies gibt, daran glaube ich auf jeden Fall. Auch ohne die Möglichkeit einer detaillierten Konversation über Gott und die Welt.
Bleibt also noch die Frage, ob die Katze vielleicht tatsächlich im falschen Körper geboren wurde, oder ob das einfach nur das „Mogli-Phänomen“ist: Eine Katze unter vielen Hunden übernimmt einfach die Verhaltensweisen der anderen Spezies.
Soll es ja auch bei Menschen geben, die gar nicht oder anders sozialisiert wurden. #Wolfskind
Auf jeden Fall wäre das für die kleine Katze voll scheiße, denn die Möglichkeit einer Operation hat sie, im Gegensatz zum Menschen, nicht. Auch die Möglichkeit eine „ordnungsgemäße Sozialisation“ nachzuholen könnte schwierig werden, wenn auch machbar. Dann könnte es allerdings sein, dass die Katze für immer unglücklich ist, weil sie aus ihrem gewohnten Rudel gerissen wurde und nun alles anders machen soll.
Als wenn man einen Linkshänder umerzieht und der sich damit sein Leben lang irgendwie unwohl fühlt… um das Ganze mal auf ein harmloseres Beispiel runterzubrechen.
Eigentlich haben wir ziemliches Glück, so selbstbestimmt und hoch entwickelt zu sein!
Ich kann lieben wen ich will, sein wer ich will und – wenn ich es noch nicht bin – werden wer ich will.
Und wenn mir irgendwann meine Altersfalten auf den Knispel gehen, dann werden se halt einfach ruckzuck weggebotoxt. Oder ich ziehe mir einfach eine Mütze übers Gesicht.
Auch das können Hund und Katze nicht.
Vielleicht leiden aber auch unter sie unter ihren Falten, weiß man’s???
Ich warte dann wohl, bis eine spezienübergreifende Kommunikationsmaschine erfunden wurde und gebe mich solange mit der Antwort zufrieden, dass es gewisse Liebe nur in Disneyfilmen gibt. ^_^