Dr. Google

Es ist doch immer dasselbe:
Egal welche Symptome du hast… fragst du Dr. Google, stirbst du morgen!!!

Ich hab es trotzdem schon das eine oder andere Mal getan – und es am Ende immer bereut!

Seltsamer Fleck am Bauch?
Zeckenbiss und dementsprechend Borreliose!

Taubheitsgefühl im Gesicht?
Da ist alles drin!
Vom Schlaganfall bis hin zur Multiplen Sklerose!!

Am Ende ist es ne Verspannung im Nacken gewesen.
Aber Hauptsache man macht sich – Dank Dr. Google – erst mal komplett bekloppt.

2016-01-23 09.53.452

Die Suche nach „Kopfschmerzen“ liefert „Ungefähr 7.550.000 Ergebnisse (0,43 Sekunden)“.
Die Suche nach „Bauchschmerzen „Ungefähr 6.500.000 (0,31 Sekunden)“.
… Und ich garantiere euch, dass da nicht immer nur steht: Mach Dir keine Sorgen, morgen ist wieder alles gut. Du hast lediglich was falsches gegessen!

Und jetzt kommt was, was ich bis gerade selbst nicht gewusst habe. Das Ganze hat sogar einen Namen:
CYBERCHONDIE.

Ich wundere mich darüber, dass mich das wundert. Heutzutage hat ja alles einen Namen.
Andererseits ist dieser auch ziemlich naheliegend! 😀

Abgefahrener ist da der Name: „NOCEBO-EFFEKT„.
Das Gegenteil vom „Placebo-Effekt“.
Während dieser ja einen durchaus positiven Einfluss auf den eigenen Körper haben kann, ist der Nocebo-Effekt ganz offensichtlich voll fürn Arsch, weil er uns glauben macht, dass wir noch kränker sind, als wir es tatsächlich sind. Und das nur, weil wir dem Internet und unserem Glauben an das Schlechte Vorrang vor positivem Denken und Tatsachen gewähren. Wie dumm wir sind!

Und überhaupt:
Was soll das, dass in unserem Körper die verrücktesten Zusammenhänge bestehen?
Ich will keine Kopfschmerzen wegen eine blauen Fleckes am kleinen Zeh haben, keine Bauchschmerzen, weil ich mir den Finger verletzt habe und auch keine Schmerzen im Knie, weil mein Zahn spinnt.
Ich möchte dass die Ursache bitte ganz genau da liegt, wo es wehtut!

Ich brauche etwas Verlässlichkeit im Leben, ker!!

Krankheiten googlen macht erst recht krank, vor allem im Kopf.
Google ersetzt wirklich niemals einen Arzt.
Denn was ich erst recht nicht verstehen kann sind Menschen, denen bereits ein fußballgroßer Tumor am Bauch hängt und die trotzdem nicht zum Arzt gehen, weil es ja was Schlimmes sein könnte.
Entschuldigung?
MIT SICHERHEIT ist es irgendwann was Schlimmes, wenn man es erstmal jahrelang in sich gar herrlich wachsen und gedeihen lässt!

Doch: Sich nur auf den Arzt zu verlassen, kann ich – ehrlicherweise – auch niemandem empfehlen!
Es ist mein Körper, ich kenne ihn ziemlich gut und wenn ich sage, dass da etwas nicht stimmt… dann wird das i.d.R. auch so sein!!!
Und mir persönlich ist es nicht nur ein- und auch nicht nur zweimal passiert, dass es von ärztlicher Seite zunächst hieß: Nein, da ist nichts… und nachdem ich drauf gepocht habe, dass da – zur Hölle noch mal – genauer hingeschaut werden muss, mussten se zurückrudern. Denn manchmal merkt man Dinge an oder in seinem eigenen Körper schneller, als irgendwelche Tests oder irgendein oberflächlicher Blick eines „Halbgottes in weiß“.

Was lernen wir daraus?
Vertraut in erster Linie auf euch selbst!
Danach auf ausgebildete Menschen…
… und erst dann vielleicht noch minimal auf das Internet!

In diesem Sinne: Ein gesundes Rest-Wochenende… und Rest-Leben! 😉